Coface Studie beleuchtet Sektor im Detail

Defizite bestehen laut einer Studie des Kreditversicherers Coface vor allen Dingen in der schwachen Infrastruktur die hohe Transportkosten mit sich führt und dadurch die Gewinne der Produzenten begrenzt. Topografie und Klima machen in einigen Gegenden die Produktion bestimmter Nahrungsmittel schwierig oder unmöglich. Niedrige Preise machen Investitionen uninteressant.

Zusammengenommen ist der Export landwirtschaftlicher Rohstoffe und Produkte der wichtigste Exportfaktor der Region, von Land zu Land hat die Landwirtschaft aber durchaus unterschiedliches Gewicht.

In Marokko subventioniert die Regierung den Sektor, der fast 16 Prozent zum BIP beiträgt und fast 40 Prozent der Bevölkerung Arbeit gibt. So ist das wirtschaftliche Risiko in Marokko am niedrigsten.

Algerien zählt dagegen nicht zu großen Produzenten und muss Lebensmittel einführen, um den Bedarf zu decken. Das gestaltet sich zunehmend problematisch, da die Regierung die Importe begrenzen will, um die Handelsbilanz auszubalancieren. Die hat sich ebenso wie die Devisenreserven aufgrund der gefallenen Ölpreise deutlich verschlechtert.

In Ägypten erholt sich die Landwirtschaft allmählich wieder nach den politischen Turbulenzen im Land zwischen 2011 und 2013. Die Regierung hat die Entwicklung zur Priorität erklärt.

In Tunesien ist die Agrarwirtschaft kein so bedeutender Faktor wie in den Nachbarländern. Das Land lebt hauptsächlich vom Tourismus.

„Coface Landwirtschaft Nordafrika Zusammenfassung“

„Coface Landiwrtschaft Nordafrika Studie EN“

GTAI stellt Investitionen dar

Germany Trade & Invest stellt in einigen aktuellen Publikationen geplante und bereits begonnene Investitionen im Agribusiness Bereich Nordafrikas dar.

In Ägypten entstehen derzeit mehrere Fabriken, unter anderem für die Herstellung von Fruchtsäften. Marokko setzt derweil seine Expansion nach Subsahara-Afrika fort. Positive Nachrichten aus Tunesien: Die Investitionen in die Nahrungsmittelindustrie sind um 14% gestiegen. Auch die Getreideernte fällt besser aus als erwartet.

GTAI-Publikation: Nordafrikas Agrobusiness im Ziel internationaler Investoren

Die ägyptische Juhanya Food Industries baut die vertikale Integration weiter aus und investiert in die größte Milchviehfarm des Landes. Auch in Marokko soll die Milchproduktion deutlich steigen, während Tunesien fast 40% mehr Olivenöl auf den Markt bringen will. In Zeiten wegbrechender Öl- und Gaseinnahmen will Algerien möglichst wenig Nahrungsmittel importieren. Um die ambitionierten Pläne umsetzen zu können, soll in einem ersten Schritt die bewässerte Anbaufläche verdoppelt werden.

GTAI-Publikation: Ehrgeizige Ziele für Nordafrikas Landwirte

IHK Hannover, 26.09.16
http://www.hannover.ihk.de/ihk-themen/international.html