Bis zur Fußball-WM 2018 in Russland sind es noch sieben Jahre. Doch die Vorbereitungen für das Großereignis laufen bereits auf Hochtouren. Die 13 Austragungsorte planen Hotels, Straßen, Brücken und Trainingsplätze. Deutsche Unternehmen sollten früh Kontakt mit den Entscheidungsträgern aufnehmen, um ins Geschäft zu kommen.

Nachdem Russland im Dezember 2010 den Zuschlag für die Austragung des wichtigen Sportereignisses bekommen hatte, überschlugen sich russische Medien mit Schätzungen des nötigen Investitionsvolumens. Damals war von etwa 35 Mrd. Euro die Rede. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass diese Summe kaum ausreichen wird, schreibt Germany Trade and Invest in einem aktuellen Bericht.

Besonders kapitalintensive Vorhaben stehen im Eisenbahnbau an. Die russische Bahngesellschaft RZhD hat Anfang Juli 2011 ein Konzept zum Bau von Schienenwegen für die Fußball-WM 2018 vorgelegt. Drei Viertel der –in der Maximalvariante geschätzten- Investitionen von 3,35 Billionen Rubel (85 Mrd. Euro) gehen in den Bau von Hochgeschwindigkeitstrassen zwischen Moskau und Sankt Petersburg sowie nach Kasan, Nischni Nowgorod und Jekaterinburg.

Die übrigen Investitionen sollen in die Sanierung des bestehenden Netzes fließen, um alle 13 WM-Austragungsorte mit Schnellzügen anzubinden. Die komfortable Verbindung der meist über 1.000 Kilometer voneinander entfernen Austragungsorte wird eine der größten Herausforderung der WM-Organisatoren. Neben den Langstrecken plant die Bahngesellschaft auch die Anbindung von zehn WM-Flughäfen an ein S-Bahn-Netz.

Für die Stadionbauten sind nach Angaben des russischen Sportministeriums Investitionen von 116,5 Mrd. Rubel (2,9 Mrd. Euro) nötig. Weitere 10,3 Mrd. Rubel (260 Mio. Euro) fließen in die Trainingsplätze für die WM-Teilnehmer.

Deutsche Unternehmen haben längst ihre Fühler Richtung Russland ausgestreckt, um sich für die bevorstehende Auftragsflut zu empfehlen. Kontakte vermittelt Anna Metzler, die bei der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) in Moskau den Sotschi Desk leitet. In dieser Funktion hat sie deutschen Firmen im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi bereits bei der Geschäftsanbahnung geholfen.

Bericht von Germany Trade and Invest.

IHK Hannover, 21.07.11
http://www.hannover.ihk.de/ihk-themen/international.html