Die Unternehmensaktivitäten in und mit Japan werden sich 2019 insgesamt positiv entwickeln, so die Geschäftsklimaumfrage der AHK Japan unter deutschen Managern.

Japan ist sicherlich kein Markt, der mit hohen Wachstumsraten auf sich aufmerksam macht. Dennoch sind die Manager deutscher Unternehmen im Land der aufgehenden Sonne mit ihren Geschäften zufrieden, so die jährliche Umfrage der AHK Japan „German Business in Japan“, die 2019 zusammen mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG durchgeführt wurde.

Im laufenden Geschäftsjahr 2019 rechnen 57 Prozent der Manager mit einem moderaten bis starken Wachstum ihrer japanbezogenen Aktivitäten.
Immerhin erzielten 87 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden deutschen Unternehmen in Japan Gewinne vor Steuern. Viele sind schon längere Zeit in Nippon aktiv und schätzen das hohe Absatzpotenzial, die Zuverlässigkeit ihrer japanischen Geschäftspartner und das stabile wirtschaftliche, soziale und politische Umfeld.

Dennoch steigt auch die Furcht vor einer konjunkturellen Abschwächung. Von den befragten Managern gingen 38 Prozent davon aus, dass Japans Wirtschaftsleistung 2019 sinken könnte. Diese Einschätzung lag damit 30 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Jedoch wird sich dies nicht gleichermaßen in der Entwicklung des eigenen Unternehmens widerspiegeln. Nur 17 Prozent gingen von einer Abnahme ihrer Geschäftsaktivitäten in Japan aus.

Drittmarktgeschäfte gewinnen an Bedeutung

In Japan selbst verkaufen deutsche Unternehmen wertmäßig hauptsächlich Transportausrüstung, vor allem Pkw. Zudem stellen Maschinen, pharmazeutische Produkte sowie Informations- und Kommunikationstechnik wichtige Waren im bilateralen Handel dar. Gleichzeitig schauen die deutschen Firmen dabei auf die Entwicklung der Geschäftsaktivitäten mit japanischen Kunden außerhalb Japans. Denn 69 Prozent der deutschen Tochtergesellschaften waren oder sind in Drittmarktgeschäften beteiligt.

Seit Jahren nimmt der Umsatzanteil mit japanischen Partnern in Drittländern zu, da einige japanische Wirtschaftszweige stark exportorientiert sind beziehungsweise hohe Investitionen im Ausland tätigen. Dabei steht vor allem die starke Verflechtung in der ASEAN-Region im Vordergrund. Immerhin 46 Prozent der befragten Unternehmen generierten mit japanischen Kunden im Ausland mindestens so viel Umsatz wie in Nippon selbst.

Freihandel eröffnet mehr Chancen

Für die Geschäftsaktivitäten mit Japan rückt das zum 1. Februar 2019 in Kraft getretene Freihandelsabkommen zwischen Japan und der Europäischen Union (Japan-EU Free Trade Agreement) stärker in den Fokus. Hierin sehen mehr Manager deutscher Unternehmen positive Wirkungen als noch im Vorjahr, so ein Umfrageergebnis. Geringere Einfuhrzölle, weniger Bürokratie und schnellere Genehmigungsverfahren sollen die Geschäfte insgesamt beleben.

gtai.de, 06.06.19