Die Studie präsentiert unter anderem Ergebnisse der untersuchten Länder in Bezug auf die durchschnittliche Zahlungsfrist, den durchschnittlichen Zahlungsverzug sowie Hauptgründe für den Zahlungsverzug. Zudem stehen Detailauswertungen zur Zahlungsmoral in Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Verfügung.

Die kürzesten Forderungslaufzeiten (DSO = Days Sales Outstanding) gibt es laut der Studie in Deutschland mit 30, in Dänemark mit 35 und Schweden mit 36 Tagen. Schlusslichter sind Italien und Griechenland mit jeweils 72 und Spanien mit 58 Tagen.

Die beste Zahlungsmoral weisen schwedische Unternehmen auf. Während in Italien über 50 Prozent der inländischen Forderungen auch nach dem Fälligkeitstermin noch ausstehen, sind in Schweden nur noch 20 Prozent der Rechnungen offen. Zum Vergleich: Der europäische Durchschnitt für inländische Forderungen liegt bei etwa 40 Prozent. Bei den Zahlungsausfällen ist Griechenland Spitzenreiter. Insgesamt 3,3 Prozent vom Gesamtwert der offenen Forderungen können nur noch als Verlust abgeschrieben werden, dicht gefolgt von Italien mit 2,5 Prozent.

51,4 Prozent der Befragten aus Westeuropa gaben an, dass unzureichende liquide Mittel zu den beobachteten Verzögerungen geführt haben. In Griechenland sind es sogar 84 Prozent der Befragten, die mangelnde finanzielle Mittel als Grund für verspätete Zahlungen ihrer Geschäftspartner im Inland angeben. In Italien liegt der Wert bei 73 Prozent. So erstaunt es nicht, dass 54,2 Prozent der europäischen Studienteilnehmer insgesamt angeben, dass verspätete Zahlungen als Finanzierungsinstrument genutzt werden.

Unter allen untersuchten Ländern gewähren die Firmen aus Griechenland, Italien und Spanien mit Abstand die längsten Zahlungsziele in Europa. Insgesamt stellen Griechen und Italiener auch den vergleichsweise höchsten Anteil an Lieferantenkrediten. Für 56,7 Prozent der Forderungen gewähren griechische Unternehmen Zahlungen auf Ziel, in Italien liegt der Wert bei 47,3 Prozent. Im Schnitt über alle befragten Firmen liegt der Wert bei 41,3 Prozent.

IHK Hannover, 28.04.15
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