Erfahrungen deutscher Unternehmer mit niederländischen Geschäftsleuten stehen im Mittelpunkt eines neuen Online-Films der Deutsch-Niederländischen Handelskammer (DNHK). Was ist dran an der augenfälligen Freundlichkeit in holländischen Unternehmen? Wo gibt es Unterschiede zu Deutschland, und was sollten Deutsche beachten? Mehrere Teilnehmer eines Kulturtrainings der DNHK geben in dem Film nähere Auskunft.

Der Tenor: Vielen deutschen Unternehmern macht es offenkundig Spaß, mit Niederländern Geschäfte zu machen. „Ich finde das Arbeiten mit Niederländern sehr angenehm“, sagt einer der Interviewpartner im Film: „Man hat das Gefühl, dass es ein Miteinander gibt und nicht ein Gegeneinander, wie es oft in Deutschland der Fall ist.” Und doch: Hierarchien und Entscheidungsprozesse gibt es auch bei den holländischen Nachbarn, sie werden nur anders kommuniziert. „In den Niederlanden duzt sich im Berufsleben eigentlich jeder“, so einer der Befragten: „Trotzdem bleiben gewisse Hierarchien gewahrt, die nur im ersten Moment flacher erscheinen.“

Auch Absprachen und Verträge bergen Besonderheiten. So werden in den Niederlanden viele Verabredungen nur mündlich getroffen und hinterher noch mehrfach angepasst. „Meine niederländischen Kollegen sind im Gegensatz zu den deutschen sehr viel lockerer“, lautet ein Kommentar im Film. „Die Entscheidungepsrozesse dauern aber länger, weil alles erst ausdiskutiert wird. Auf der anderen Seite kann dies auch vorteilhafter sein, da alle Mitarbeiter bei der Entscheidung mitgenommen werden.“

Trotz der Kulturunterschiede ziehen die Befragten  ein sehr positives Fazit zu ihrer Arbeit mit Niederländern: „In den Niederlanden gibt es einen Vertrag, aber selten Streiterei. Man geht davon aus, dass es ein Vertrag von ‚vertragen‘ kommt.“ Außerdem gewöhne man sich mit der Zeit an die Unterschiede: „Je länger man zusammenarbeitet, desto mehr Verständnis hat man füreinander.“

Newsletter der IHK Köln, 15.08.14