Eine von Control Risks erstellte Risikoweltkarte „RiskMap 2011“ zeigt, welche Regionen der Erde für Geschäftsreisende und im Ausland tätige Unternehmen in diesem Jahr sicher sind und wo mit Gefahren zu rechnen ist. Dabei werden unter anderem die Gefahr von bewaffneten Überfällen, Diebstählen, Kleinkriminalität, Entführungen oder politischen Unruhen einbezogen.

Gemeinsam mit den skandinavischen Ländern, der Schweiz und einigen kleineren Staaten wie Luxemburg ist Portugal das sicherste Land der Erde. Dies geht aus der aktuellen Karte 2011 hervor. Dafür untersucht die internationale Unternehmensberatung für Risikomanagement Control Risks jedes Jahr für 173 Länder die Risiken für Geschäftstätigkeiten im Ausland sowie für Geschäftsreisende und im Ausland lebende Mitarbeiter international tätiger Firmen. Das Sicherheitsrisiko wird aus mehreren Komponenten ermittelt. Dazu gehören die Zahl der Diebstähle und Kleinkriminalität, Überfälle, aber auch Entführungen und bewaffnete Übergriffe sowie Sachbeschädigung, Betrug und die Gefahr von Terroranschlägen.

Mit Portugal wird erstmals ein größeres südeuropäisches Land mit der Risikostufe „unerheblich“ bewertet. Diese Bestnote für Sicherheit war bislang Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland und Island sowie der Schweiz vorbehalten.

Damit ist Europa die sicherste Region der Welt, denn auch außerhalb von Portugal und Skandinavien ist in weiten Teilen unseres Kontinents das Risiko, Opfer von Diebstählen, Überfällen oder Entführungen zu werden „niedrig“. Ausnahmen: Sizilien und Teile Süditaliens, das Baskenland, Bosnien und Herzegowina, der Kosovo sowie Thessaloniki und Athen wurden mit einem mittleren Risiko bewertet.

Die gefährlichsten Länder der Welt sind Somalia und Afghanistan. In beiden Staaten gilt für fast das ganze Land im kommenden Jahr die höchste Risikostufe „extrem“. Das bedeutet, Recht und Gesetz sind außer Kraft, es herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände. Afghanistans Nachbar Pakistan ist mit einem hohen bis extremen Risiko als beinahe ebenso unsicher eingestuft.

Deutlich gefährlicher geworden ist im Jahr 2011 die Situation im wichtigen Wirtschaftsstandort Mexiko. Als direkte und indirekte Folge des „Drogenkrieges“ stiegen Entführungen, bewaffnete Überfälle und das Risiko für unbeteiligte Ausländer, Opfer gewalttätiger Auseinandersetzungen zu werden, stark an. Die Zuordnung zu der Risikostufe „hoch“ bedeutet, dass ausländische Unternehmen sich mit Sicherheitsproblemen auseinandersetzen müssen. Als Folge der Konflikte der Drogenkartelle verschlechtert sich die Sicherheitssituation in ganz Mittelamerika. Die einzigen Länder mit niedrigem Risiko sind Costa Rica and Belize.

In Kolumbien hingegen hat sich die Lage deutlich verbessert. Weite Teile des Landes sind demnach nicht gefährlicher als Brasilien oder Peru. Allerdings entsteht durch neue, ehemals paramilitärische Gruppierungen, die so genannten „bacrims“, eine weitere Quelle für Kriminalität und Gewalt.

Die Staaten in der Südhälfte Lateinamerikas – Paraguay, Uruguay, Argentinien und Chile – sind laut RiskMap genauso sicher wie Europa, die USA, Kanada oder der australische Kontinent. Hier herrscht durchgehend ein niedriges Sicherheitsrisiko.

In Afrika ist die Anzahl der gefährlichen Länder besonders hoch. In nahezu allen Ländern Zentral-, Ost- und Westafrikas wurden die Sicherheitsrisiken für Geschäftsreisende und dort lebende Ausländer mit „hoch“, teils sogar mit „extrem“ bewertet. Allerdings gibt es Ausnahmen wie den Senegal an der Westküste, wo das Risiko für Unternehmen und Geschäftsreisende nicht höher ist als in den westlichen Industriestaaten.
Download: RiskMap Weltkarte

IHK Hannover, 27.01.11
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