Bislang war es freiwillig, nun wird das System nach und nach zur Pflicht in Russland: Hersteller und Importeure von immer mehr Produkten müssen das neue digitale Markierungs- und Verfolgungssystem nutzen, das den Warenverlauf entlang der gesamten Logistikkette, bis hin zur Prüfung im Ladenlokal, aufzeichnet.

2017 wurde in Russland die Implementierung des einheitlichen „track & trace systems“ mit dem Ziel auf den Weg gebracht, Waren aller Industrien bis 2024 in das digitale System aufzunehmen. War die Nutzung des Systems bis dato freiwillig, so besteht nun seit März 2019 für die ersten Produktgruppen die Verpflichtung, das System bei der Einfuhr und Distribution zu nutzen. Im Verlauf des Jahres 2019 wird für folgende Produktgruppen die digitale Warenverfolgung verpflichtend:

Tabakwaren: März 2019
Schuhe: Juli 2019
Arzneimittel: Oktober 2019 sowie Januar 2020
Reifen, Parfum, Textilien, Kameras, Blitzgeräte, Produkte der Leichtindustrie: Dezember 2019

Ziel der neuen digitalen Plattform Chestny ZNAK ist die Gewährleistung der Authentizität sowie der Qualitätsnachweis und Markttransparenz von Waren gegenüber dem Verbraucher. Zukünftig müssen Waren bei der Einfuhr dieses Prozedere durchlaufen.

Das System steht für:

  • eine vereinheitlichte track & trace-Plattform verschiedenster Produktgruppen
  • eine nachvollziehbare gesamte „Produktreise“ auf dem Smartphone
  • eine mögliche online-Authentisierung aus jeder Ecke der Welt
  • eine Online-Kasse, die den Verkauf von gefälschten Produkten verhindert

Wie funktioniert Chestny ZNAK?

Dem Hersteller wird ein digitaler Code (ID) für seine Waren zugewiesen. Der Hersteller bzw. Importeur hat die ID auf der Produktverpackung anzubringen. Das Aufbringen hat bei der Produktion stattzufinden. Die ID dient als Produktpass und kann weder verloren gehen, noch gefälscht werden. So kann das Produkt von der Herstellung bis zum Verkauf nachverfolgt werden. Die ID wird final im Ladengeschäft gescannt und dann auf die Verkaufsregale verteilt. Das Warenverfolgungssystem zeichnet den Verlauf der Ware entlang der gesamten Logistikkette auf, inklusive der Prüfung im Ladenlokal und der Platzierung im Regal und soll den Verkauf von gefälschten Waren verhindern. Sobald das Produkt an den Endverbraucher verkauft wird, wird die ID aus dem System entfernt.

Wie erhält man die Kennzeichnung?

Nur der Käufer/Importeur in Russland (z.B. Händler, Vertriebspartner) kann sich im System des Etikettierungsanbieters registrieren
Für jede Lieferung erfragt der russische Käufer beim Etikettierungsanbieter die jeweilige ID (separat für jedes Produkt!). Dazu muss der Käufer Produktdetails wie Modell, Größe, Farbe etc. liefern. Jede ID besteht aus einer separaten PDF-Datei mit dem individuellen Barcode.
Der russische Käufer sendet dieses pdf inkl. Barcode an den Hersteller. Der Hersteller druckt die Barcodes und bringt sie auf jedem Produkt an.

Der russische Käufer/Importeur ist im direkten Kontakt mit der russischen Behörde und zeichnet sich darüber hinaus für die Zahlung und Erstellung des Labels verantwortlich.

Chestny ZNAK für Unternehmen: Implementierung/Fristen/Ablauf

Newsletter der IHK Hannover, 16.04.19