Insgesamt arbeiteten im Jahr 2011 mit rund 2,8 Mio. Menschen etwa 12,2 Prozent mehr Beschäftigte in den Unternehmen der CEE Top 500 als noch 2010 (rd. 2,5 Mio. Personen). Damit beweisen sich die Top-Unternehmen erneut als wichtiger Stabilitätsfaktor für den Arbeitsmarkt der Region, wobei nach wie vor große Unterschiede zwischen einzelnen Ländern und Branchen zu verzeichnen sind.

Die Umsätze der 500 größten Unternehmen in der Region nahmen im Vorjahr erneut zu, und zwar um 16,0 Prozent auf insgesamt 612,5 Mrd. Euro. Auch die Nettogewinne verbesserten sich im Jahr 2011 deutlich um 45,5 Prozent auf nunmehr 30,0 Mrd. Euro, so die von der COFACE Austria herausgegebene Studie.

Die Top 5 nach Umsatz im Jahr 2011:

  • Polski Koncern Naftowy ORLEN S.A. (Öl & Gas), Polen
  • MOL Magyar Olaj- és Gázipari Nyrt. (Öl & Gas), Ungarn
  • NAFTOGAZ OF UKRAINE (Öl & Gas), Ukraine
  • SKODA AUTO a.s. (Automobil), Tschechien
  • ENERGORYNOK (Energieversorger), Ukraine

Im Jahr 2011 wuchs die polnische Wirtschaft um 4,3 Prozent und liegt somit über dem Durchschnitt der 27 EU-Mitgliedsstaaten. Gleichzeitig ist es etwas riskanter geworden, in Polen Geschäfte zu machen – die Insolvenzfälle stiegen. Dennoch hat Polen mit 0,03 Prozent die niedrigste Insolvenzrate der Region.

An zweiter Stelle des Rankings nach Umsatz folgt die Ukraine, die mit 75 Unternehmen erstmals Ungarn (mit 65 Unternehmen) auf den dritten Platz verdrängen konnte.

Tschechien hat sich 2011 mit 48 Unternehmen wieder an die 4. Stelle des Rankings vorgearbeitet und Rumänien folgt auf Platz 5 mit 44 Unternehmen in der Wertung. Weitere Platzierungen: Slowakei (28 Unternehmen, Platz 6), Litauen (17 Unternehmen, Platz 7), Bulgarien (16 Unternehmen, Platz 8), Slowenien (14 Unternehmen, Platz 9) und Serbien (12 Unternehmen, Platz 10).

Darauf folgen Kroatien mit 10 Unternehmen auf Platz 11, Lettland mit 7 Betrieben auf Platz 12 und das Schlusslicht des Ländervergleichs bildet wie in den Vorjahren Estland, das aber von 2010 auf 2011 einen großen Sprung gemacht hat – von einem auf fünf Unternehmen in der Wertung.

Die meisten Branchen profitieren von einer positiven Entwicklung: Der Automobilsektor konnte 2011 stark steigende Umsätze verzeichnen, ebenso gab es Zuwächse bei den Tankstellenbetreibern, dem Produktionssektor, dem Bergbau und der Metallindustrie. Einzig der Telekommunikationsbereich musste Rückgänge hinnehmen.

Der Öl- und Gassektor stellte mit 69 Unternehmen die meisten Betriebe in den CEE Top 500. Mit einer Steigerung der vertretenen Unternehmen von 29 auf 41 legte die Metallindustrie deutlich zu. Der Lebensmittelbereich, die Pharmaindustrie, der Großhandel sowie der Bausektor sind dagegen schwächer vertreten als noch 2010.

Die Zahl der Unternehmenspleiten in der CEE-Region ist von 2010 auf 2011 im Schnitt um 5 Prozent gestiegen. Die Betrachtung einzelner Länder zeigt große Unterschiede: In Litauen sind z. B. die Insolvenzen 2011 um 24 Prozent zurückgegangen, in Lettland sogar um 66 Prozent, während diese im gleichen Zeitraum z. B. in Kroatien um 103 Prozent und in Slowenien um 32 Prozent stiegen.

Der massive Anstieg der Insolvenzen in Kroatien ist auf eine Verschärfung des Insolvenzrechts zurückzuführen: Unternehmen ohne Beschäftigte, deren Bank-Konto für mehr als 60 Tage blockiert ist, werden dort seit 2011 automatisch in ein schnelles Insolvenzverfahren geschickt.

IHK Hannover, 06.12.12
http://www.hannover.ihk.de/ihk-themen/international.html