Jährlich unternimmt die Weltbank ein internationales Ranking "Doing Business", bei dem die Russische Föderation auf Platz 120 von 183 untersuchten Staaten liegt. In diesem weltweiten Vergleich liegt Russland bei der Firmenregistrierung nur auf Platz 111, bei Baugenehmigungen auf Platz 178 und bei Stromanschlüssen auf dem letzten Platz 183. Genau diese Punkte sind kritisch und ziehen Russland im weltweiten Vergleich nach unten.

Präsident Putin hat die Regierung daher eigens aufgefordert, alles dafür zu tun, um das Land bis 2020 auf Platz 20 vorrücken zu lassen. Ob ein solches Unterfangen gelingt, ist aus heutiger Sicht schwer einschätzbar.

Zu den wichtigen Schritten gehören unter anderem der Abbau von Bürokratie und Korruption, eine Harmonisierung der Gesetzgebung auf allen Verwaltungsebenen, die Stärkung des Rechtsstaates einschließlich einer Verkürzung der Zeit bis zum Fällen eines Richterspruches im Streitfall, die Fortführung der Privatisierung zum Aufbrechen natürlicher Monopole insbesondere in der Energiewirtschaft und einiges mehr.

und 30 russische Städte im "Doing Business in Russia 2012"
Auf dem internationalen Vergleich baut das Städteranking "Doing Business in Russia 2012" auf, das die Weltbank in Kooperation mit dem Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung in Moskau erarbeitet hat.

Unter die Lupe genommen wurde in 30 Städten die Zeit beziehungsweise der Aufwand, der zur Registrierung einer Firma, zur Erlangung einer Baugenehmigung, zur Erlangung eines Stromanschlusses und für einen Eintrag in das Katasteramt benötigt wird.

Einige russische Regionen würden international gar nicht so schlecht abschneiden, vor allem kleine und mittelgroße Städte, wogegen sich die Großstädte als langsam und unflexibel erweisen.

Uljanowsk, Saransk und Wladikawkaz gehören zum Beispiel zu den nationalen Champions beim Investitionsklima. Die Metropole Moskau bildet dagegen das Schlusslicht.

Keine der Städte hat jedoch in allen betrachteten Punkten gleichermaßen einen Spitzenplatz erreicht. Was den Zeitbedarf für die Registrierung einer Firma anbelangt befindet sich Sankt Petersburg –bei 7 Arbeitsschritten und 17 Tagen Zeitbedarf- auf dem 1. Platz und Wolgograd auf dem 2. Platz. In Sankt Petersburg führte die Einrichtung eines "one-stop-shops" für Firmengründer zu dieser bemerkenswerten Entwicklung. Hier bekommt der Jungunternehmer nach seiner Registrierung sofort alle notwendigen Dokumente in die Hand, einschließlich der Auszüge aus dem Pensionsfonds und der Nachweise für die Sozialversicherung und Krankenkasse.

Bei Baugenehmigungen führt Surgut (17 Arbeitsschritte, 150 Tage), Schlusslicht hier ist Moskau mit 47 Arbeitsschritten und 392 Tagen. Ein Stromanschluss ist am leichtesten in Saransk zu erhalten (123 Tage), am längsten dauert es mit 281 Tagen in Moskau. Und die Eintragung in das Katasteramt geht am schnellsten in Kaluga (19 Tage) und dauert am längsten in Yakutsk (60 Tage).

Doing Business in Russia 2012

IHK Hannover, 18.07.12
http://www.hannover.ihk.de/ihk-themen/international.html