Die AHK China hat die Ergebnisse der jährlichen Geschäftsklima-Umfrage vorgestellt. Danach sehen viele deutsche Unternehmen in China optimistisch in die Zukunft. Als Schattenseiten werden weiterhin die komplexen regulatorischen Herausforderungen und ein zunehmender Wettbewerb mit chinesischen Unternehmen genannt.

Die Ergebnisse in Kürze:

Kontinuierliche Erholung des China-Geschäfts deutscher Unternehmen

Trotz Covid-bedingten Umsatzeinbrüchen im 1. Halbjahr 2020 gelang es gemäß der Umfrage 39 Prozent der deutschen Unternehmen in China, im Jahr 2020 den Umsatz und 42 Prozent den Gewinn zu steigern. Zudem hat es 2020 rund ein weiteres Viertel der befragten deutschen Unternehmen in China geschafft, Umsätze und Ergebnisse in etwa auf dem Niveau des Vorjahres zu erzielen.

China bleibt wichtiger Investitionsstandort

Für 2021 dominiert der Optimismus: 77 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich ihre Branche in China besser entwickeln wird als in anderen Märkten. Daher erwarten 72 Prozent der Befragten für ihr Unternehmen in China steigende Umsätze und 56 Prozent höhere Gewinne für 2021. Dies spiegelt sich auch in einem starken Bekenntnis zum chinesischen Markt wider: Fast alle befragten Unternehmen (96 Prozent) gaben an, keinerlei Pläne zu haben, China zu verlassen und 72 Prozent planen weitere Investitionen, zum Beispiel in Produktionsanlagen (44 Prozent) und Maschinen (34 Prozent) sowie in Forschung und Entwicklung (32 Prozent).

Entkopplungstendenzen beschleunigen Lokalisierungstrend

Die wachsenden Spannungen zwischen den USA und China schufen im Pandemie-Jahr 2020 zusätzliche Unsicherheiten für die deutschen Unternehmen in China. Bei einem Entkopplungs-Szenario macht sich die deutsche Wirtschaft in China vor allem Sorgen vor den Risiken der steigenden Kosten durch verschiedene Standardanforderungen in den Märkten (37 Prozent) sowie vor einem langfristigen Geschäftsrückgang (35 Prozent). Als Reaktion darauf lokalisieren die Unternehmen zunehmend Forschung und Entwicklung (43 Prozent) sowie Beschaffung (34 Prozent) und passen Schlüsseltechnologien an verschiedene Standards (33 Prozent) an.

Beim „Business Confidence Survey“ handelt es sich um eine jährliche Umfrage. Die vorliegende Umfrage erfolgte Ende 2020. So haben im Oktober und November 2020 insgesamt 535 Mitgliedsunternehmen der Deutschen Handelskammer in China an jährlichen Geschäftsklima-Umfrage teilgenommen. Mehr Informationen zu den aktuellen Ergebnissen sowie Resultate aus den vergangenen Befragungen finden Sie auf den Internetseiten der AHK China.

Newsletter der IHK Hannover, 05.02.21