Mit 6,9 Prozent verbuchte die chinesische Wirtschaft 2015 das schwächste Wachstum seit 25 Jahren. 2016 und 2017 könnte sich das Wachstumstempo nach Coface weiter verlangsamen und das von der Regierung im Fünf-Jahres-Plan 2016-2020 aufgerufene Durchschnittsziel von 6,5 Prozent nicht erreichen.
Die anhaltenden Strukturreformen verstärken den Fokus auf Dienstleistungen und Konsum. Ob Branchen zu den Gewinnern oder Verlierern der aktuellen Entwicklung gehören, kann man an ihrem mittel- und langfristigen Wachstumspotential festmachen.
Branchen mit langfristig guten Aussichten für Wachstum, wie Pharma und Einzelhandel, unterliegen allgemein geringeren Risiken. Eine Ausnahme bildet der Informations- und Kommunikationssektor (ICT). Auch diese Sparte bietet Chancen, hat aber eine Bewertung mit „hohes Risiko“. So ist das Ausfallrisiko für chinesische Unternehmen der ICT-Branche relativ hoch, auch wegen der starken regionalen Konkurrenz und trotz der eigentlich guten Aussichten für Wachstum.
Zu den Branchen, die langfristig Wachstumsschwierigkeiten haben dürften und die mit „hohes“ oder „sehr hohes Risiko“ bewertet werden, zählen nach Coface Chemie und Metall. All diese „Verliererbranchen“ unterliegen nach ihrer Einschätzung aufgrund der insgesamt schwierigen Geschäftsmöglichkeiten einem erhöhten Zahlungsausfall- und Insolvenzrisiko.
Zwischen potentiellen Gewinnern und Verlierern gibt es Branchen, die nicht direkt von den strukturpolitischen Entscheidungen der Regierung betroffen sind. Dazu zählen landwirtschaftliche Lebensmittel, Holz-Papier und Textil-Bekleidung, die mit „mittleres“ oder „hohes Risiko“ bewertet werden. Ausführlichere Informationen finden Sie in einer Studie von Coface.
Coface-Studie
IHK Hannover, 22.08.16
http://www.hannover.ihk.de/ihk-themen/international.html