Indien, ASEAN und China gewannen 2018 an Bedeutung: Deutschlands Ausfuhren wuchsen zwar 2018 langsamer als im Vorjahr. Die Exporte nach Asien-Pazifik legten aber erneut um mehr als drei Prozentpunkte schneller zu als die weltweiten Lieferungen.

Trotz einer Stagnation im November und eines Rückgangs im Dezember stiegen die deutschen Ausfuhren im Jahr 2018 nach vorläufigen Angaben um 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz des Handelskriegs zwischen den USA und der VR China kamen die wichtigsten Impulse für die deutschen Exporte weiter aus Asien. Die deutschen Lieferungen in die Region Asien/Pazifik stiegen mit einem Plus von 6,7 Prozent mehr als doppelt so schnell wie die gesamten Ausfuhren Deutschlands.

Deutsche Ausfuhr weltweit sowie nach Asien-Pazifik nach Ländern (in Mrd. Euro; Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)
2016 2017 2018 Veränderung
Welt 1.203,8 1.279,0 1.317,9 3,0
EU 705,5 749,9 778,6 3,8
Asien-Pazifik 171,8 187,8 200,5 6,7
USA 106,8 111,8 113,5 1,5

Quelle: DeStatis; Berechnungen von Germany Trade & Invest

Besonders stark legten unter den größeren Handelspartnern die deutschen Exporte nach Indien (+17,0 Prozent), in die südostasiatische Staatengemeinschaft ASEAN (+11,4 Prozent) und nach China (+8,1 Prozent) zu. In der ASEAN lagen bei den Wachstumsraten die Philippinen (+26,5 Prozent), Vietnam (+18,3 Prozent) und Singapur (+15,0 Prozent) an der Spitze.

Deutsche Ausfuhr weltweit sowie nach Asien/Pazifik nach Ländern (in Mrd. Euro, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)
2016 2017 2018 Veränderung
Welt 1.203,8 1.279,0 1.317,9 3,0
EU 705,5 749,9 778,6 3,8
USA 106,8 111,8 113,5 1,5
Asien/Pazifik, darunter 171,8 187,9 200,5 6,7
.VR China 76,0 86,1 93,1 8,1
.Japan 18,3 19,5 20,4 4,6
.Südkorea 17,2 17,5 17,3 -1,1
.Indien 9,8 10,7 12,5 17,0
.Australien 9,0 9,5 10,0 5,5
.Taiwan 7,5 7,7 7,9 2,4
.Hongkong 6,8 6,9 6,1 -11,6
.ASEAN, darunter 23,3 25,3 28,2 11,4
..Singapur 6,7 6,9 8,0 15,0
..Malaysia 4,8 5,0 5,2 3,2
..Thailand 4,4 4,7 5,1 8,1
..Vietnam 2,6 3,5 4,1 18,3
..Indonesien 2,4 2,7 2,9 6,3
..Philippinen 2,0 2,0 2,6 26,5

Quelle: DeStatis; Berechnungen von Germany Trade & Invest

Größter Abnehmer deutscher Waren waren 2018 erneut die Vereinigten Staaten vor Frankreich und China. Auf Rang vier liegen nunmehr vor dem Vereinigten Königreich die Niederlande. Wichtigster Handelspartner bleibt China mit einem bilateralem Handelsvolumen von 199 Mrd. Euro vor den Niederlanden (189 Milliarden), den Vereinigten Staaten (178 Milliarden) und Frankreich (170 Milliarden). Italien (130 Milliarden) zieht am Vereinigten Königreich (119 Milliarden) vorbei auf Platz sechs der deutschen Handelspartner.

Unsicherer Ausblick

Der kurzfristige Ausblick für die deutschen Ausfuhren nach Asien/Pazifik ist unsicher. Nach Prognosen des IWF vom Oktober 2018 dürfte die Region in den fünf Jahren bis 2023 circa 46 Prozent der Zunahme der weltweiten Wirtschaftsleistung stellen. Dennoch wirkt sich der Handelskonflikt zwischen China und den USA auf den Welthandel und damit auch auf die deutschen Ausfuhren nach Asien/Pazifik aus. So fielen die deutschen Exporte nach China im Dezember 2018 um 7,6 Prozent gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres. Die neuen Freihandelsabkommen der EU mit Japan sowie potenziell mit Singapur, Vietnam, Australien und Neuseeland dürften die Bedeutung der Region für Deutschland dagegen zusätzlich stärken.

Newsletter der GTAI, 25.02.19