Das Statistische Bundesamt hat erneut sehr frühzeitig eine Übersicht der Warennummern veröffentlicht, die sich mit Beginn des neuen Jahres ändern. Die Liste umfasst nur ein Zehntel so viele Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr, weil insgesamt nur 78 Warennummern für 2012 von den Änderungen betroffen sind.

Änderungen sind regelmäßig deshalb nötig, weil das Warenverzeichnis Güter enthält, die am Markt nicht mehr verfügbar sind bzw. die ganz neu auf den Markt kommen und bisher im Verzeichnis nicht enthalten waren. Gleichfalls reagiert das Statische Bundesamt auch auf Wünsche aus der Wirtschaft, falls eine feinere oder gröbere Untergliederung benötigt wird, um die statistischen Auswertungen zielgenauer vornehmen zu können bzw. den Aufwand zu reduzieren.

Aus Sicht der IHK sollten Unternehmen schnell und effektiv also auf einen Blick erkennen können, ob die Änderungen auch ihre Erzeugnisse betreffen, für die sie bisher auch Warennummern verwendet haben. Bei den Veränderungen handelt es sich entweder um textliche oder numerische Anpassungen nur bei den folgenden Positionen (genannt jeweils die ersten vier Ziffern der Warennummern aus dem Jahr 2012):

0102
0302, 0304, 0306, 0307, 0308
0714
0910
1211
1302
2707
3002, 3003, 3004
4401
5111, 5112
7601

Hier nicht genannte Positionen haben keine Veränderungen der Warennummer für das Jahr 2013 erfahren.

Die komplette Zusammenstellung der Änderungen ist auf der Website des Statistischen Bundesamtes (Warennummernänderungsübersicht) abrufbar.

Am Ende der Änderungsübersicht (Seiten 15 und 16) sind Tabellen enthalten, die einen schnellen Überblick geben sollen,

– welche Warennummern betroffen sind,
– welche Warennummern am 31.12.2012 die Gültigkeit verlieren,
– welche Warennummern im Jahr 2013 neu aufgenommen werden,
– welchen Warennummern inhaltliche Änderungen enthalten,
– welche alte Warennummer nur einer neuen Nummer zugeteilt wird und
– welche alte Warennummer verschiedenen neuen Nummern zugeteilt wird.

Auf den Seiten 3 – 14 werden die Erläuterungen zu den Veränderungen aufgezeigt.

Die Warennummer wird bei der Auslandsgeschäftsabwicklung in den verschiedensten Abläufen benötigt. Allerdings kommt es vor, dass nicht immer die neue/aktuelle Warennummer Verwendung findet. Die IHK Hannover gibt dazu folgende Hinweise:

Jeder, der eine Warennummer seinen Kunden gegenüber oder bei den Zollstellen und Bundesbehörden verwendet, ist dafür selbst verantwortlich und kann nicht bei einer falschen Nummer die Schuld auf den Vorlieferanten übertragen, von dem er die ungültige oder unrichtige Nummer bekommen hat.

Wenn sich die Warennummer im Jahr 2013 geändert haben sollte, wäre zu überprüfen:

1.   Beim Import:
Ob für die neue Nummer 2013 eine Einfuhrgenehmigungspflicht Einfuhrliste 2013) besteht und ob nach der Ausfüllung in der Einfuhrzollanmeldung sich die Zollabgabenhöhe (EU-Zolltarif für 2013) verändert. Hinweise dazu finden Sie auf dieser IHK-Seite (Warenimport in die EU)

2.   Beim Export:
Ob für die alte Warennummer aus den Jahren 2010-2012 noch eine Ausfuhrgenehmigungspflicht besteht (mit Hilfe des Umschlüsselungsverzeichnisses vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle/BAFA).

Zusätzlich ist die neue Warennummer des Jahres 2013 für die Eintragungen in den Ausfuhranmeldungen über die Internetzollanmeldung Plus (IAA Plus) bzw. die ATLAS-Ausfuhr-Anmeldung zu berücksichtigen.

3.   Bei Präferenzregelungen:
Für die Prüfung der ausreichenden Be- und Verarbeitung (Listenbedingung) wird häufig noch die alte Warennummer aus dem Jahr 2006 benötigt, weil einige Präferenzabkommen von der EU noch nicht „umgestellt/aktualisiert“ sind.

Wird in einer Lieferantenerklärung, die im Jahr 2013 gilt, auch die Warennummer genannt, sollte die neue Nummer des Jahres 2013 verwendet werden.

Wenn allerdings die Warennummern für Vorprodukte angeführt werden, die noch in einen Herstellungsprozess einfließen, sollte zusätzlich zur aktuellen Nummer vom Jahr 2013 auch noch die alte Warennummer aus dem Jahr 2006 benannt sein. Nur so kann der herstellende Lieferant den sogenannten Positionswechsel bei einigen Listenbedingungen überprüfen. Die alten Warennummern aus dem Jahr 2006 sind im EU-Einfuhrzolltarif zu finden.

4.   Beim EU-Handel:
Die neue Warennummer für das Jahr 2013 ist in den Intratstat-Meldungen für die Versendungen bzw. Bezüge ab dem Januar 2013 anzugeben.

5.   In Zollbewilligungen:
Unternehmen, die vom Zoll erleichterte Verfahren bewilligt bekommen haben (z. B. Zugelassener Ausführer/ZA oder Ermächtigter Ausführer/EA) oder den Status des zugelassenen Wirtschaftsbeteiligten (ZWB/AEO) besitzen, sind oft verpflichtet, Änderungen dem Hauptzollamt mitzuteilen. Dazu gehört auch ggfs. eine Anpassung an den veränderten Warennummernkatalog. Dieses zieht dann häufig eine Änderung der Bewilligung nach sich.

Die Bestellung des Warenverzeichnisses für die Außenhandelsstatistik 2013 in Buchform (777 Seiten, ISBN: 978-3-8246-0963-5, ca. 35 Euro) oder auf CD-ROM mit den mehr als 9.376 verschiedenen Warennummern kann Unternehmen empfohlen werden, die viele unterschiedliche Warennummern anwenden. Der Bezug ist über den Buchhandel und die Formularverlage möglich.

Mitarbeiter/innen, die nur selten oder nur einzelne Warennummern benötigen, können das Warenverzeichnis für 2013 jetzt schon auf der Internetseite des Statistischen Bundesamtes einsehen (Warenverzeichnis für die Aussenhandelsstatistik 2013).

IHK Hannover, 06.11.12
http://www.hannover.ihk.de/ihk-themen/international.html